Da weint Vilariba: Paella mit Chorizo
- Dirk Herrmann
- 15. Feb. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Apr. 2021
Shitstorm in 3... 2... 1... Dass Wurst einen Sturm der Entrüstung auslösen kann, musste Jamie Oliver erfahren, als er ein Paella-Foto postete. "Meine Version kombiniert Hähnchenflügel mit Chorizo und Garnelen." Grund genug für Aufruhr im Netz, dabei ist das wirklich, wirklich lecker. Hier das Rezept für einen abgewandelten Klassiker der spanischen Küche. So variiert, wie's uns schmeckt.

Eine halbe Stunde nach dem Post liefen seinerzeit die ersten Kommentare auf Facebook ein: "Paella hat keine Chorizo. Das ist wahnsinnig", schrieb ein Nutzer. "So etwas Paella zu nennen, ist eine Beleidigung ins Gesicht der Valencianer!!", postete ein User. Viele Spanier nehmen die Reisspezialität als Nationalgericht sehr ernst. Und so zog die Diskussion immer weitere Kreise: Mehrere Zeitungen titelten: "Paellagate" oder "Essenswaterloo."
Ohne Jamie Oliver in Schutz nehmen zu wollen, ich halt von dem nicht viel, aber kulinarisch hatte er vollkommen recht. Eine Paella wird mit Chorizo viel, viel besser! Am besten alles vom Grill.
Für 4 Portionen
200 g Paella-Reis (Risotto oder Milchreis gehen auch; ein Drittel nehme ich oft noch Langkornreis dazu)
Safranfäden
Kurmuma für das satte Gelb
Meersalz
Prise Zimt
Prise Cumin (Kreuzkümmel)
1 EL Paprikapulver (geräuchert)
150 g Chorizo
1 - 2 ausgelöste Hähnchenkeulen
400 g Fruti di Mare (geht prima TK)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Paprika
100 g grüne Bohnen
100 g TK-Erbsen
700 ml Fisch- oder Gemüsefond
Alles sollte meiner Meinung nach vom Grill kommen, neben der Chrorizo auch das Huhn. Ansonsten ist alles einfach: Als Reis am besten einen Rundkorn-Reis (Paella-Reis, es geht auch Risotto oder Milchreis). In Butter oder Öl anziehen lassen (ich nehme zur Orientierung immer ein kleines Wasserglas voll Reis, dann muss man nicht wiegen), bis der Reis etwas glasig wird. Dann Safran, Kurkuma und geräuchtertes Paprikapulver dazu. Dann Wasser (2 Gläser, selbe Größe). Ein paar Minuten später streuche ich immer noch etwas Standard-Parboiled-Reis dazu, Spanier würden mich dafür sicher tadeln.

Abgezupfte, kleingeschnittene Hühnerkeule und geschnittene Chorizo, die vorher ordentlich gegrillt wurden, dazu. Fruti di Mare kurz separat aufkochen und dazugeben. 20 Minuten köcheln lassen und schauen, dass immer noch ein bisschen Flüssigkeit in der Pfanne ist, sonst gibt's später Putzorgien wie zu schlechtesten Zeiten in Villabajo.
Erst spät Bohnen und fast zuletzt die Erbsen dazugeben. Muscheln, Garnelen, Hühnerbeinchen oder Krebsscheren garnieren die Paella wunderbar, sind aber sonst für nix gut.
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